Sie ist einfach da, war sie schon immer.
Dieses Gefühl, das mir die Berge geben. Eine Mischung aus Freiheit und Geborgenheit, Enge und Weite, Erde und Himmel. Ich fühle mich klein und gross zugleich. Klein in der Demut für die betörende Schönheit und die dahinterliegenden Naturkräfte. Gross im Wissen Teil davon zu sein. Alles scheint möglich. Alles was aber nicht im Hier und Jetzt ist, erscheint plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Sorgen werden vergessen oder runterpriorisiert. Aus Chaos wird Ordnung. Aus losen Ideen werden Pläne. Das Mächtige, Echte und Pure der Natur und insbesondere der Berge lässt mich auftanken. Das Draussensein formt mich und meine Gedanken, lässt mich zufrieden zurück. Und inspiriert, dies auf mein Umfeld ausstrahlen zu lassen.
Je mehr ich in den letzten Jahren in den Bergen war, desto grösser wurde der Wunsch, meine Erlebnisse in der Natur und die davon ausgelösten Gedanken festzuhalten. Bis vor wenigen Jahren tat ich dies im Alltag sowie auf Reisen in meinem Tagebuch. Meine Erfahrungen und Emotionen fanden darin Platz, wurden reflektiert oder einfach nur wiedergegeben. Prägende Momente konnte ich so auch Jahre später nochmals hautnah durchleben. Angefangen bei meinen Gedanken unmittelbar vor dem ersten Kuss bis hin zur Lebensplanung während Rucksackreisen quer durch die Welt. Spannend, wie Erinnerungen vom damaligen Empfinden abweichen oder aber präziser kaum sein könnten. Bereichernd zu sehen, wie meine Denkart und Sichtweisen sich über die Jahre und Jahrzehnte verändert haben und doch manchmal noch genau gleich sind.
Seit ich nun aber nicht mehr alleine durch die Berge und Welt wandere, sondern mit meiner Kamera, gibt es neben meinen Gedanken auch meine Bilder. Ich möchte sie hier mit meinem Schreiben verbinden. Einerseits kurzfristig, um meine Abenteuer in die Länge zu ziehen und so lange wie möglich von diesen speziellen Momenten zu zehren. Anderseits langfristig, um in ein paar Jahren sehen und lesen zu können, was mich heute bewegt. Und zu beobachten, inwiefern sich neben meiner Sichtweise auf die Welt auch meine Art, die Welt durch die Linse einzufangen, verändert.